Pressemitteilungen

Osterholzer Kreisblatt vom 2. 10.2010

Alphorn-Trio Wister Berg Osterholzer Kreisblatt


Erstflug von der OLT - Flugverbindung Bremen - Schweiz

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Osterholzer Kreisblatt vom 23.12.2009

Osterholzer Kreisblatt Alphorn 


Zweites Bergfest auf der Blockland-Deponie in Bremen 11. 8. 2002

Bild Alphornbläser

 


 

Ostfriesische Nachrichten 5.10.2009 - Seite 5

 

roc Timmel. Nicht ganz alltägliche musikalische Töne gab es am Sonnabend in Timmel zu hören. Dafür sorgte das Alphorn –Trio „Wister-Berg“ aus Osterholz-Scharmbeck im dortigen Landgasthof Dinkgräve. Seit 2007 treten das Ehepaar Matthias und Katja Wulff sowie Werner Kliem (Vater von Katja Wulff) mit ihren Alphörnern auf. Alle drei spielen zusammen auch in der Blaskapelle Schwanewede.

 Das Gastspiel in Timmel hat das Trio selbst in die Wege geleitet. Im September er­schien in einer Bremer Zei­tung ein Bericht über das Gastwirtsehepaar Straub. Als die Blasmusiker lasen, dass Elfi Straub aus dem Sauer­land und ihr Mann Wilfried aus dem bayrischen Mittenwald stammen, kam ihnen spontan in den Sinn, sich bei den Straubs für einen mögli­chen Auftritt anzumelden. Und die sehr musikfreundli­che Gastwirtsfamilie nahm das Angebot dankend an.

Die Initiative, es mit dem Alphornspielen als "Famili­en-Trio" zu versuchen, ging von Matthias Wulff aus, der schon in den 90er Jahren mit dem Instrument in Berührung kam. "Man ist infi­ziert von dem Alphorn, wenn man es zum ersten Mal spielt", sagte MatthiasWulff in einem Gespräch mit dem ON. Ihm gefällt vor allen die Ruhe, die ein Alphorn aus­strahlt, wenn man darauf  bläst. Der warme Ton durch das Holz erzeuge eine gewisse Harmonie.

"Um ein solches Instru­ment zu spielen, ist ein regel­mäßiges Üben unabding­bar", sagte Wulff. Wer schon ein anderes Blasinstrument beherrsche, könne es in etwa drei bis sechs Monaten erlernen. Ansonsten müsse man mit einem halben bis drei­viertel Jahr rechnen, um ein Alphorn zu beherrschen. Das Trio hat Auftritte in unregel­mäßigen Abständen, trat auch schon im Allgäu und im Zugspitzgebiet auf. 2007 nah­men die Osterholz Scharmbecker an einem Treffen mit 120 Alphörnbläsern in der Eifel teil. Auch bei Alphorn ­Messen in der Kirche haben die Musiker schon gespielt.

Ein Alphorn mit kompletter Ausrüstung kostet etwa 2000 Euro. Die längsten spielbaren Alphörner der Welt sind 46 Meter lang und haben vorne einen Trichterdurchmesser von 85 Zentimeter. Davon gibt es nach Aussage von Mat­thias Wulff je eines in der Schweiz und in den USA. Am ersten Wochenende dieses Monats hatte das Trio ein

randvolles Programm: Frei­tagabend bis etwa 22.30 Uhr Auftritt mit dem Blasorche­ster Schwanewede auf dem dortigen Erntefest, am Sonn­abend in Timmel und gestern nahmen die Drei am Umzug zum Erntefest in Schwanewede teil. Vor dem Auftritt im Landgasthof sind sie spielend mit dem Boot über das Timmeler Meer und anschließend in den Hafen gefahren.

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Alphornbläser spielen auf dem Deich in Aschwarden (3 Mai 2007)

Die Alphornbläser vom Wister Berg sorgten für einen ungewöhnlichen Anblick beim Mühlenfest in Aschwarden: Während sich die Flügel der Mühle im Wind drehten, standen die Musiker unter der Leitung von Matthias Wulff oben auf dem Deich, um ihren Instrumenten ein paar Töne zu entlocken. Auch ansonsten war jede Menge los bei dem Fest am 1. Mai.

 

ASCHWARDEN. Mühlenfreund Jan-Hinnerk Arfmann-Knübel war richtig stolz:

"Das ist das bestbesuchte Mühlenfest seit unserer Vereinsgründung im Jahr 2000",schwärmte der Vorsitzende der Mühlenfreunde Aschwarden. Nach seinen Schätzungen nutzten rund 4000 Schaulustige das gute Wetter am Maifeiertag und kamen zum Mühlenfest-Erlebnis nach Aschwarden.

Besonders froh war er über die erstmalige Teilnahme verschiedener Vertreter traditioneller Handwerkszünfte. So konnten die Besucher viel Interessantes über das Tauwerken, Schmieden oder fachmännisches Besenbinden erfahren und den Handwerkern bei ihren fast vergessenen Traditionsarbeiten über die Schulter gucken. Wer wollte, konnte auch frischgebackenes Mühlenbrot kosten. Für die musikalische Untermalung sorgten im Schatten der Mühle der Rekumer Schifferchor, der Spielmannszug Ackermann aus Gnarrenburg, die Jagdhornbläser des Hegerings 3 der Jägerschaft Osterholz und drei Alphornbläser unter der Leitung von Matthias Wulff.

Doch das größte Interesse bei Groß und Klein fand die wuchtig aufragende Aschwardener Mühle, die nur mit der Kraft des Windes und durch ihre Flügeln die Mühlensteine rumpelnd in Bewegung setzte. lnsbesondere die Kinder wollte unbedingt das Innenleben der Mühle inspizieren und zogen die Erwachsenen bis ins oberste Geschoss, von wo sie, unter Aufsicht, einen Blick aus den winzigen Fenstern auf die Landschaft wagen durften. So wie Bjarne, Fabio, Celine, Kimberley und Annika, die das Mühleninnere einfach spannend fanden. "Hier kann man etwas,

entdecken und hat eine prima Aussicht", sagte die achtjährige Annika und erntete die Zustimmung der anderen "Mühlendetektive", während im Hintergrund nur das monotone "Ricke-Racke" der Mühlstein-Antriebswellen zu hören war. Für Familie Schnibben aus Hagen hingegen war ein Besuch beim Mühlenfest Pflicht. "Nach einer (Fernsehreportage über Windmühlen haben wir unseren Kindern Yannic (8) und Niklas (7) versprochen, die Mühle in Aschwarden zu besichtigen ", sagte Mutter Heike Schnibben. Und Vater Thees ergänzt: "Manchmal ist es eben für Kinder besser zu sehen und

zu erleben ". Auch für Ehepaar Nicole und Ralf Geils aus Hinnebeck war es fast eine Ehrensache, zum Mühlenfest in den Nachbarort zu fahren, um dem vierjährigen Sohn Kevin die fast in Vergessenheit geratene Arbeit eines Müllers zu zeigen. Überaus hilfreich dazu waren die Erklärungen von Mühlenwart Franz Schnelle, der direkt an den Mühlsteinen stand und den Mahlvorgang überwachte. Als Franz Schnelle im Jahr 1984 zu den Mühlenfreunden kam, war die Mühle in einem nicht funktionsfähigen Zustand. "Heute sind die Flügel aus Metall statt aus Holz und halten sicher viele Jahre sagte er mit einem zufriedenen Blick auf das Mahlgut in seinen Händen. Für den Vorsitzenden der Mühlenfreunde Jan-Hinnerk Arfmann-Knübel beginnen schon jetzt die Planungen für das nächste Mühlenfest. " Wir hoffen, dass die Vertreter des alten Handwerks auch im nächsten Jahr wieder dabei sind. Und vielleicht wird es dann noch der eine oder andere mehr sein", hofft der Vorsitzende der Aschwardener

Mühlenfreunde.

Christian Valek – Osterholzer Kreisblatt 3. Mai 2007 Seite 10


Osterholzer Kreisblatt vom 7 April 2007 - Seite 10

 

Klänge der Berge

im Flachland

Trio Wister Berg ist einzige Alphorngruppe im Landkreis

 

Von unserer Mitarbeiterin

Gabriela Keller

SCHWANEWEDE. Die Kühe zwischen Aschwarden und Hinnebeck werden die Ohren gespitzt haben. Ein Alphorn-Ständchen im Feld erleben sie schließlich nicht alle Tage. Werner Kliem verschaffte dem Milchvieh den Genuss. Der Hinnebecker wollte es wissen: Wie klingt ein Alphorn in freier Natur?

Ungewöhnlich ist es schon, im Flachland von Schwanewede und umzu das Nationalinstrument aus den Schweizer Bergen zu hören. Ebenso außergewöhnlich wie das Projekt, zu dem sich drei Musiker aus dem Blas-

orchester Schwanewede zusammengefunden haben: Matthias Wulff, Wemer Kliem

und seine Tochter Katja Kliem sind das Alphorntrio vom Wister Berg. Benannt nach der höchsten Erhebung in Osterholz-Scharmbeck - schließlich spielen sie ein Instrument, das seit Jahrhunderten in der Schweizer

Bergwelt zuhause ist. Schon in einem Rechnungsbuch des Klosters von St. Urban aus dem Jahre 1527 ist von "zwei Batzen an einem Walliser mit Alphorn" die Rede. Aber auch in Osterreich, Deutschland, Polen, Rumänien und Russland hat das Blasen ins lange Horn Tradition. Im flachen Norden ist das Berginstrument ein Exot. Das Alphorntrio vom Wister Berg spielt auf 3,65 Meter langen F-Hörnern der Schweizer Firma Josef Stocker. Der „warme, weiche Klang“ gefiel Katja Kliem sofort. Die langen runden Fichtenhölzer, die sich vom Mundstück mit einem Durchmesser von 14 Millimetern bis auf 18 Zentimeter am gekrümmten Ende weiten, sind ein Hingucker. Obwohl aus Holz, gehören die in drei Teile zerlegbaren Alphörner zur Familie der Blechblasinstrumente. Wulff klärt auf: "Nicht auf das Material, sondern auf die Tonerzeugung kommt es an." Lippen an-

spannen und ins Horn blasen - das sei der Trick. Hört sich nach viel Puste an, ist aber laut Kat ja Kliem gar nicht so schlimm. Jedenfalls nicht für jemanden, der wie sie und ihre beiden Mitspieler schon im Orchester Blechbläser sind, Kat ja Kliem und Wulff spielen Trompete, Werner Kliem Posaune. Ein flinkes Stück wie das „Solothurn“ erfordert dennoch Lippenakrobatik. "Sechzehntel sind das Schnellste, was wir spielen können", sagt Werner Kliem. Entlocken lassen sich dem Berginstrument nur Naturtöne. Die Tonleiter mit Zwischentönen kann man nicht spielen, dazu fehlen Ventile und andere technische Hilfsmittel der Tonerzeugung. Knapp 15 Töne bringt das F-Hornhervor. „Davon braucht jede Stimme nur acht bis zehn Töne.“ Die höchsten stimmt Wulff an, die tiefsten Werner Kliem. Katja Kliem füllt als zweite Stimme die goldene Mitte. "Die Länge des Instruments bestimmt die Tonart: F, Ges, E, Es oder As. „F-Hörner sind in Deutschland sehr verbreitet“, sagt Matthias Wulff. „Das erleichtert das Zusammenspiel mit anderen Gruppen, außerdem ist die gesamte Alphorn-Literatur auf F-Hörner ausgelegt“, so der Diplom-Musiklehrer an der Kreismusikschule Osterholz. Es gibt übrigens nicht nur volkstümliche Alphornweisen - auch in Klassik, Jazz und Schlager hat sich das Instrument einen Platz erobert.

Leopold Mozart, Vater des berühmten Wolfgang Amadeus, schrieb 1156 eine Sinfonia Pastorella für Horn und Streicher. 1916, heizte das Pepe-Lienhard-Sextett der „Swiss Lady“ mit dem Horn ein. Richtigfetzig klang auch, was Wulff 1991 in Reutlingen hörte. Seine Begegnung mit einem, schwäbischen Alphornisten brachte ihn auf die Idee, im hohen Norden das Instrument der Berge zum Klingen zu bringen. Drei Jahre später blies Wulff selbst ins Horn - als Solist, im Duett mit dem früheren Vorsitzenden des Buschhausener Musikvereins Fred Ruf und in der "Glocke" mit dem Bremer Unterhaltungsorchester.

Seit Herbst tritt er mit seiner Lebensgefährtin Katja Kliem und ihrem Vater als Trio auf. Werner Kliem hörte in Berchtesgaden erstmals eine Alphorn-Gruppe. "Da war sofort der Wunsch da, selbst so ein Instrument

zu spielen", erzählt der 59-Jährige. Dem ersten Auftritt im Oktober beim Mühlenfest in Aschwarden folgte im Dezember ein gemeinsames Stück beim Weihnachtskonzert mit dem Blasorchester Schwanewede in Meyenburg. Auf dem Wister Berg hat das Trio seine Hörner noch nicht erklingen lassen. . Wir wollen dort aber auf jeden Fall einmal proben', sagt Werner Kliem. Die drei haben weitere Pläne. Nach dem Motto „Alphornbläser Norddeutschlands vereinigt euch“ streben sie einen lockeren Zusammenschluss mit anderen Gruppen an. Das Trio möchte sich gern vergrößern. Wer Interesse hat, kann sich bei Matthias Wulff unter Telefon 04791/899500 melden.